Kunsttherapie

Was ist das und wofür wird es angewendet?

Kunsttherapie ist eine noch recht junge Therapieform für das Seelenwohl mithilfe künstlerischer Medien. Dadurch können betroffene Menschen innere und äußere Bilder ausdrücken, ihre kreativen Fähigkeiten entwickeln und ihre sinnliche Wahrnehmung ausbilden. Das Werk selbst dient auch als diagnostisches Mittel.

Die kunsttherapeutischen Bilder werden eingesetzt, um persönliche Probleme zu erkennen. Es wird an Ressourcen angeknüpft, um die weitere Entwicklung zu stabilisieren und zu fördern. Sie sind Ausdruck bewusster und unbewusster Gefühle und dienen der Auseinandersetzung mit der eigenen Person.

Kunsttherapeuten arbeiten meist entweder in einem Klinikum für Psychiatrie und Psychosomatik oder in eigener Praxis. Man könnte Kunsttherapie vereinfacht als Psychotherapie mit kreativen Mitteln erklären; die Anliegen des Klientels sind also mehr seelischer Natur. Abzugrenzen wäre Kunsttherapie zB auch von Ergo- oder Arbeitstherapie, wo es mehr um die Praxis und das Tun & Schaffen an sich, wie auch um die Bewegung geht.

 

Kunsttherapie hilft Menschen, sich vielfältig durch Gestaltung am Werk auszudrücken, kreative Fähigkeiten zu entwickeln und die sinnliche Wahrnehmung zu schulen. Im heilsamen Gestaltungsprozess werden Differenzen, Ressourcen und Persönlichkeitsanteile aufgedeckt, welche direkt und indirekt mit dem Gestalter bearbeitet werden können. Insbesondere Kinder nutzen gestalterische Medien gern und völlig wertefrei, um sich auszudrücken und zu entdecken.

Kunsttherapeutische ansätze & methoden

Unter dem Allgemeinbegriff Kunsttherapie gibt es noch 3 verschiedene Ansätze und Arbeitsweisen. 1. Den tiefenpsychologisch-psychotherapeutishen, der sich mit der Bewusstwerdung unbewusster Inhalte befasst und durch das Gestaltenlassen der Prozess zwischen Ich & Unbewussten in Gang gebracht wird, 2. den anthroposophischen, wo es um Körper, Geist und Seele als Grundlage des Menschenbildes geht; beispielsweise bezieht sich da Malen hier auf Goethes Farbenlehre und 3. der künstlerisch-kreative Ansatz, bei dem es um das Malen an sich geht, was allein schon Heilkräfte aktiviert.

 

Die künstlerischen Therapiemittel und -arten erstrecken sich über den gesamten musischen und darstellenden Bereich wie Musik, Kunst, Sand- und Puppenspiel, Theater/Schauspiel, Bewegung, (Ausdrucks-)Tanz, Poesie und Worttherapie.

Die Ziele sind immer das Lindern von Leid/der Krankheit; das Stärken der Ressourcen und die Bearbeitung innerpsychischer Konflikte.

Wirkung & Symbolik

Mit methodischen Aufträgen wie Collagen, Mandalas, Themenbilder, Plastiken und Körperbildarbeiten lassen sich verschiedene Themen behandeln und Wirkungen erzielen. Materialien wie aus Natur, Sand, Ton, Speckstein, flüssige und feste Farben tragen ebenso ihren Wert dazu bei. Was sie genau bedeuten, ist nicht notwendig zu erläutern – erfahrt ihr aber, wenn ihr denn wissen wollt, auch in meinem Youtube-Kanal über Kunsttherapie. :)

 

Im Werk zählen neben Anordnung einzelner Elemente auch die Formen, Beschaffenheit, die Farben und nicht-Farben, Strukturen und Elemente, welche alle ihren Symbolgehalt und ihre tiefere Bedeutung haben. Hierin spiegeln sich u.a. auch archetypische Bilder, die der Künstler unbewusst in sein Werk mit hineingibt.